Muttertag

Geschichte und Herkunft des Muttertages

Wie die meisten Bräuche stammt auch der Muttertag aus dem Altertum. Bereits bei den alten Griechen wurde die Göttin Rhea, die als Urmutter der Griechen und als Mutter aller Gottheiten und Göttinnen galt, durch einen Mutterkult verehrt. Zu ihren Ehren wurde regelmäßig ein Frühlingsfest abgehalten. Im 13. Jahrhundert wurde in England der Sonntag als „mothering sunday“ gefeiert. Dabei dankte man der Mutter Kirche für die Mutterschaft und im Anschluss daran der leiblichen Mutter. Den Muttertag als Feiertag gibt es seit 1914. Der Trend, die Mutter an einem bestimmten Tag des Jahres zu ehren, stammt aus den USA und nach und nach hat sich der Brauch auch nach Europa ausgebreitet. Der Ursprung dafür liegt in der US-amerikanischen und englischen Frauenbewegung. Diese Bewegungen beschäftigten sich vorrangig mit Themen wie der Friedensbewegung, besseren Bildungschancen für Mädchen oder den Frauenrechten. Der Frauenweltbund, welcher in den 1890ern gegründet wurde, sprach sich in internationalen Kongressen für eine höhere Anerkennung von Müttern aus.

Als Begründerin des Muttertages gilt die amerikanische Methodistin Anna Marie Jarvis. Diese veranstaltete zum Todestag ihrer Mutter eine Art Gedenkfeier und wiederholte sie im darauffolgenden Jahr. Bei diesem zweiten Gedenken wurde nicht nur ihrer verstorbenen Mutter gedacht, sondern auch allen anderen Müttern eine Andacht gewidmet. So entstand die Idee, einen gesetzlich festgelegten Feiertag zum Gedenken an die Verdienste der Mütter zu erschaffen und Jarvis setzte sich das Ziel, einen solchen Feiertag durchzusetzen. Dazu wandte sie sich mit Bittschriften und allerlei Dokumenten an Politiker, Frauenvereine und Geistliche. Sehr schnell fand die Bewegung raschen Zuwachs und bereits 1909 war der erste Erfolg zu verzeichnen. In 45 Staaten der USA wurde zum ersten Mal der Muttertag gefeiert. Drei Jahre später schon war der Muttertag ein nationaler Feiertag und wurde als solcher begangen.

In den 1920er Jahren verbreitete sich der Muttertag auch international und gelangte durch Frauenbewegungen unter anderem nach England, in die Schweiz und nach Deutschland. In Deutschland durchlebte der Muttertag eine durchwachsene Entwicklung. Zur Zeit der Nationalsozialisten wurde der Tag zum offiziellen Feiertag erklärt und der Mutter wurde eine besondere Ehrung zu teil. In der DDR hingegen wurde der Muttertag nicht gefeiert. Dafür wurde der internationale Frauentag begangen.

Der mittlerweile deutschlandweit stattfindende Muttertag ist kein gesetzlich festgeschriebener Feiertag, viel mehr hat der Termin am zweiten Sonntag im Mai seinen Ursprung in Übereinkünften von Wirtschaftsverbänden. An diesem Sonntag im Jahr gelten für Blumenhändler Sondergenehmigungen, so dass diese ihre Läden öffnen und Blumen zum Verkauf anbieten können.

 

Blumenkind mit Akkordeon